Lippstadt, 16. Februar 2024. Die HELLA GmbH Co. KGaA („FORVIA HELLA“) hat heute die vorläufigen Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2023 sowie den Unternehmensausblick für 2024 vorgelegt. Demnach hat FORVIA HELLA in 2023 wie prognostiziert Umsatz und Ergebnis gesteigert, für das laufende Geschäftsjahr erwartet das Unternehmen weitere Verbesserungen. Zugleich hat das Unternehmen angesichts eines sich deutlich abschwächenden Marktumfeldes ein Programm zur weiteren Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit in Europa bekanntgegeben.
Auf vorläufiger Basis hat FORVIA HELLA im Geschäftsjahr 2023 (1. Januar bis 31. Dezember 2023) den währungs- und portfoliobereinigten Umsatz um 11,7 Prozent auf 8,1 Milliarden Euro gesteigert, unter Berücksichtigung von Wechselkurseffekten verbesserte sich der berichtete Konzernumsatz um 10,3 Prozent auf 8,0 Milliarden Euro (Kalenderjahr 2022: 7,2 Milliarden Euro
1). Das Operating Income hat sich, im Verhältnis zum niedrigen Vorjahreswert, um rund 65 Prozent auf 486 Millionen Euro erhöht (Kalenderjahr 2022: 295 Millionen Euro
1), die Operating Income-Marge steigt somit auf 6,1 Prozent (Kalenderjahr 2022: 4,1 Prozent
1). Der Netto Cashflow im Verhältnis zum Umsatz beträgt 2,6 Prozent (Kalenderjahr 2022: 3,0 Prozent
1).
Bernard Schäferbarthold, Vorsitzender der FORVIA HELLA-Geschäftsführung: „Im Jahr 2023 konnten wir unseren Umsatz steigern und erstmals in der Firmengeschichte über 8 Milliarden Euro erwirtschaften. Zudem haben wir dank höherer Geschäftsvolumina, erfolgreicher Kostenkontrolle sowie der Weitergabe von Inflationskosten zufriedenstellende Finanzergebnisse erzielt. Die Zielwerte, die wir uns für das Geschäftsjahr 2023 gesteckt haben, haben wir somit auf Basis unserer vorläufigen Geschäftszahlen alle erreicht.“
Alle Business Groups verzeichnen höheren Umsatz und verbesserte Profitabilität
Im Geschäftsjahr 2023 hat die Business Group Licht den Umsatz um 13,0 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro gesteigert (Kalenderjahr 2022: 3,4 Milliarden Euro). Wesentlicher Wachstumstreiber waren höhere Geschäftsvolumina in allen Regionen, auch infolge neuer Serienanläufe. Das Operating Income verbessert sich deutlich auf 132 Millionen Euro (Kalenderjahr 2022: 16 Millionen Euro), die Operating Income-Marge steigt somit auf 3,4 Prozent (Kalenderjahr 2022: 0,5 Prozent).
Die Business Group Elektronik steigerte den Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 7,9 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro (Kalenderjahr 2022: 3,1 Milliarden Euro). Wesentliche Umsatztreiber waren das Geschäft mit Hochvolt-Batteriemanagementsystemen, Spannungswandlern, Radarsensoren und Karosserieelektronik. Das Operating Income beträgt 232 Millionen Euro (Kalenderjahr 2022: 179 Millionen Euro), die Operating Income-Marge steigt daher auf 6,9 Prozent (Kalenderjahr 2022: 5,7 Prozent).
Die Business Group Lifecycle Solutions hat ein Umsatzplus von ebenfalls 7,9 Prozent erzielt und einen Umsatz von 1,1 Milliarden Euro erwirtschaftet (Kalenderjahr 2022: 1,0 Milliarden Euro). Haupttreiber waren das starke Ersatzteilgeschäft insbesondere im europäischen und amerikanischen Raum, der weitere Hochlauf des neu auf den Markt gebrachten Partikelzählers für Dieselfahrzeuge sowie das Geschäft für Trucks und Busse sowie für Land- und Baumaschinen. Das Operating Income der Business Group Lifecycle Solutions liegt bei 128 Millionen Euro (Kalenderjahr 2022: 106 Millionen Euro), sodass die Operating Income-Marge auf 11,9 Prozent steigt (Kalenderjahr 2022: 10,7 Prozent).
Auftragseingang im Geschäftsjahr 2023 bei rund 11 Milliarden Euro
Der Auftragseingang in 2023 beläuft sich auf insgesamt rund 11 Milliarden Euro. Dies umfasst unter anderem mehrere umfangreiche Lichtpakete mit amerikanischen und chinesischen OEMs sowie nennenswerte Technologie-Pakete für die Innenlichtlösung Smart Lights. Im Elektronikbereich hat FORVIA HELLA mit einem Auftrag für 77 GHz Radarsensoren den größten Einzelauftrag in der Historie der Business Group sowie weitere Projekte für Batteriemanagement oder das digitale Zugangssystem Smart Car Access gewonnen.
Kostensynergien aus Zusammenarbeit innerhalb der FORVIA-Gruppe bei insgesamt 190 Millionen Euro
Die Zusammenarbeit innerhalb der FORVIA-Gruppe ist im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023 weiter vorangeschritten. Insbesondere bei der Realisierung von Kostensynergien wurden wesentliche Erfolge verzeichnet. Im Geschäftsjahr 2023 wurden für die FORVIA-Gruppe insgesamt Kostensynergien in Höhe von 190 Millionen Euro erreicht, vor allem durch die enge Zusammenarbeit in den Bereichen Einkauf und Produktion. Auf dieser Grundlage wurden die bis Ende 2025 erwarteten Kosteneffekte auf über 350 Millionen Euro erhöht, wovon etwa die Hälfte auf FORVIA HELLA entfallen soll.
Unternehmensausblick für 2024 und Wettbewerbsprogramm für Europa bekanntgegeben
Für das Geschäftsjahr 2024 (1. Januar bis 31. Dezember 2024) geht FORVIA HELLA davon aus, einen währungs- und portfoliobereinigten Konzernumsatz zwischen rund 8,1 und 8,6 Milliarden Euro zu erwirtschaften. Für die Operating Income-Marge wird ein Wert zwischen rund 6,0 und 7,0 Prozent prognostiziert. Für den Netto Cashflow im Verhältnis zum Umsatz erwartet FORVIA HELLA einen Wert von in etwa 3 Prozent.
„Für 2024 prognostizieren wir im Wesentlichen leichte Verbesserungen, da wir erwarten, dass sich die Markterholung im laufenden Jahr insbesondere in Europa abschwächen und die weltweite Automobilproduktion für das Gesamtjahr voraussichtlich auf einem Niveau von rund 90 Millionen Fahrzeugen verbleiben wird“, sagt CEO Bernard Schäferbarthold. „Seit jeher hat es uns als Unternehmen ausgezeichnet, dass wir uns auf veränderte Marktbedingungen frühzeitig einstellen. Wenngleich wir also strategisch nach wie vor gut positioniert sind, stärken wir jetzt mit zielgerichteten Maßnahmen unsere Wettbewerbsfähigkeit insbesondere in Europa.“
Hintergrund des Wettbewerbsprogramm für Europa sind die deutlich veränderten Marktbedingungen im europäischen Raum. So wird zum einen die Automobilproduktion in Europa in 2025 um rund 3 bis 4 Millionen Fahrzeuge deutlich hinter dem zu Beginn der Corona-Pandemie prognostizierten Niveau zurückbleiben; auch bis 2030 wird nur mit einer stagnierenden Fahrzeugproduktion von rund 17 Millionen Fahrzeugen pro Jahr gerechnet. Zum anderen nimmt aufgrund daraus resultierender Überkapazitäten im Markt sowie veränderter Kundenstrukturen der Kostendruck in Europa signifikant zu.
Vorgesehen ist daher, die Wettbewerbsfähigkeit von FORVIA HELLA im europäischen Raum weiter zu stärken. In diesem Kontext sollen zum einen Strukturmaßnahmen im europaweiten Produktionsnetzwerk vorgenommen werden, um dieses an die erwartete Volumenreduktion anzupassen; die Produktivität der Standorte soll durch konsequente Investitionen in Standardisierung und Automatisierung erhöht werden. Zum anderen ist beabsichtigt, die Effizienz in Forschung und Entwicklung sowie in Verwaltung etwa durch die Nutzung von Künstlicher Intelligenz oder die Verlagerung bzw. mögliche Bündelung von Aktivitäten weiter zu steigern; auch erhebliche Verbesserungen insbesondere bei den Materialkosten sollen zur Absicherung der Wettbewerbsfähigkeit beitragen.
Die bis 2028 angestrebten jährlichen Bruttoeinsparungen der Maßnahmen sollen sich auf 400 Millionen Euro belaufen, wovon bis Ende 2025 bereits rund 150 Millionen Euro erreicht werden sollen. In Summe plant das Unternehmen zur Umsetzung der Gesamtmaßnahmen bis 2028 rund 200 Millionen Euro aufzuwenden, wovon ein Großteil bis Ende 2025 anfallen soll. Die konkrete Ausgestaltung des Wettbewerbsprogramms wird innerhalb der nächsten Monate erfolgen.
Anlässlich der Bekanntgabe des Unternehmensausblicks für 2024 sowie des Wettbewerbsprogramms findet heute, 08:15 Uhr (MEZ), ein erläuternder Analysten- und Investoren Call mit CEO Bernard Schäferbarthold statt. Die finalen Ergebnisse für 2023 werden wie geplant am 15. März 2024 veröffentlicht.